Umweltbewusstes Fahren: So reduzierst du deinen CO2-Fussabdruck
CO2 sparen beim Fahren
Autofahren verursacht Treibhausgase, und zwar nicht zu knapp. Im Jahr 2022 wurden 36 Prozent der Energie schweizweit durch den Verkehr verbraucht – die internationale Luftfahrt ist dabei noch nicht mitgerechnet. Damit ist die Mobilität der grösste Energiefresser in der Schweiz, noch vor den Haushalten und der Industrie. Der Energiebedarf für den Verkehr wird zu 93 Prozent durch Erdölprodukte wie Benzin, Diesel und Flugtreibstoffe gestillt.
Die Schweizer befinden sich aber auf einem guten Weg: zwischen 1990 und 2022 sind die CO2-Emissionen um 7 Prozent gesunken. Technische Fortschritte wie Katalysator und Partikelfilter, aber auch das Aufkommen von Elektroautos, haben dazu beigetragen, den Ausstoss von Kohlendioxid und die Luftbelastung in den letzten zwei Jahrzehnten zu senken. Die Immissionsgrenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) und Feinstaub (PM10 und PM2.5) werden entlang stark befahrener Strassen in der Schweiz aber auch heute weiterhin regelmässig überschritten.
Dabei hat der Personenverkehr, noch vor dem Warentransport und dem öffentlichen Verkehr, den grössten Einfluss auf die Umwelt. Und genau deshalb haben einzelne Autofahrer und Autofahrerinnen auch die Möglichkeit, im Alltag auf die vielen kleinen und grossen Dinge zu achten, die den CO2-Ausstoss aller zusammen verringern können.
„Wir können der Tatsache nicht ausweichen, dass jede einzelne Handlung, die wir tun, ihre Auswirkung auf das Ganze hat.” Albert Einstein
Bewusste Entscheidungen beim Fahrverhalten
Jeder und jede von uns kann dazu beitragen, seinen CO2-Fussabdruck zu reduzieren, indem bewusste Entscheidungen getroffen werden. Manchmal sind es Kleinigkeiten, oft handelt es sich um Gewohnheitsumstellungen und manchmal können clevere Tipps und Tricks den Unterschied machen – der Umwelt zuliebe.
Umweltfreundliche Fahrzeugwahl: kleine Elektro- und Hybridfahrzeuge
Elektroautos haben gegenüber treibstoffbetriebenen Fahrzeugen den geringsten CO2-Aussstoss pro gefahrenem Kilometer. Besonders, wenn die Anschaffung eines neuen Wagens ansteht, sollten Ökobilanz und Lebenszyklus bei der Entscheidung miteinbezogen werden. Ausserdem reicht meistens das kleinere Modell – es muss nicht immer ein SUV sein. Pro 100 Kilogramm Mehrgewicht des Fahrzeugs ist der Verbrauch nämlich um 2 bis 5 Prozent höher.
Elektro- und Hybridfahrzeuge haben heute eine gute Reichweite und die Lade-Infrastruktur wird täglich ausgebaut. Durch den Einsatz dieser Fahrzeuge reduzierst du deinen persönlichen CO2-Fussabdruck erheblich.
Auto teilen statt kaufen
In der Schweiz sind durchschnittlich 540 Pkw pro 1.000 Einwohner zugelassen. Das bedeutet, dass statistisch mehr als jeder Zweite ein eigenes Auto besitzt – Kinder und Babys inbegriffen. Viele davon stehen die meiste Zeit herum oder transportieren nur eine Person. Carsharing könnte für dich nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich eine bessere Entscheidung sein. Zudem können Fahrgemeinschaften oder das Teilen eines Autos in der Familie intelligente Lösungen darstellen – es müssen nur alle gemeinsam an einem Strang ziehen.
Die Ökobilanz verbessert sich enorm, wenn Ressourcen schon bei der Herstellung der Autos eingespart werden. Ganz zu schweigen von Parkplätzen und Instandhaltung – Themen, die Autobesitzern und -besitzerinnen Kopfzerbrechen bereiten.
Gute Wartung und energieeffiziente Reifen
Regelmässige Wartung und die Verwendung von energieeffizienten Reifen sind wichtige Faktoren, um den Treibstoffverbrauch zu optimieren und somit den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Gut gewartete Fahrzeuge funktionieren effizienter und haben einen geringeren Treibstoffverbrauch, was wiederum die Umweltbelastung verringert. Der Reifendruck sollte regelmässig überprüft werden und darf bis zu 0,5 bar mehr betragen, als vom Hersteller empfohlen wird. So sparst du Treibstoff und schonst die Reifen. Beim Garagisten kannst du einen AutoEnergieCheck für 50 Franken machen lassen. Mit den empfohlenen Optimierungsmassnahmen sparst du 360 Franken und 0,6 Tonnen CO2 im Jahr.
Wartung und gute Reifen sind auch besonders wichtig für deine Sicherheit und für die Langlebigkeit deines Fahrzeugs. Hier solltest du nicht sparen.
Energieeffizient fahren
Ein energieeffizienter Fahrstil bedeutet, sanft zu beschleunigen, konstante Geschwindigkeiten zu halten und frühzeitig zu bremsen. Du solltest immer in einem möglichst hohen Gang fahren. Beim E-Auto macht der Verzicht auf den Sportmodus den Unterschied: Wähle lieber den Eco-Modus. Durch diese Massnahmen kann der Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 Prozent gesenkt werden.
Die Klimaanlage solltest du erst ab einer Aussentemperatur von 18 Grad einschalten, denn sie ist ein wahrer Energiefresser.
Das beste CO2-Sparprogramm: autofrei unterwegs sein!
Am teuersten auf dem persönlichen CO2-Konto kommen dich Flugreisen zu stehen. Und gleich danach die Autofahrten. Von denen sind übrigens statistisch nur 24 Prozent dem Arbeitsweg zuzuschreiben. Der Rest dient oft dem puren Vergnügen.
Die beste Lösung, um CO2 einzusparen, ist, wann immer möglich auf alternative Fortbewegungsmittel umzusteigen. Am energieeffizientesten ist es selbstverständlich, zu Fuss zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Aber auch E-Bikes und E-Scooter bringen eine gute Öko-Bilanz in Sachen CO2-Ausstoss mit. Bahnfahren bleibt eine bequeme, sichere und umweltfreundliche Alternative zu Flugreise oder Autofahrt.
Übrigens: In die Pedale zu treten ist nicht nur ökologischer, sondern auch günstiger und gesünder als die Autofahrt ins Fitnessstudio!